Flugzeug Pestizide Glyphosat Herbizid
Pestizide werden teils auch per Flugzeug ausgebracht (Foto: Macomb Paynes/flickr, CC BY-NC-SA 2.0)

Südamerika: Kritik an Glyphosat

29.04.2015

Nach der Einstufung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ durch eine WHO-Forschungseinrichtung nimmt auch in Südamerika der Druck auf Behörden zu. In Brasilien fordern Experten einen strikteren Umgang mit Spritzmitteln, ein Staatsanwalt überprüft die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen, die gegen Glyphosat resistent sind. Auch in Argentinien drängen Ärzte auf ein Umdenken der Landwirtschaft.

Das brasilianische Krebsforschungsinstitut INCA sieht im Anbau von gentechnisch verändertem Soja und Mais den Hauptgrund für den starken Anstieg der Giftmengen auf den Plantagen des Landes. Pro Einwohner würden jährlich über 5 Kilogramm Agrochemikalien versprüht, so das Institut.

Die Staatsanwaltschaft sprach sich laut der britischen Organisation GM Watch für ein erneute Risikobewertung von Glyphosat aus. Außerdem wolle sie die Zulassung von gentechnisch gegen Glyphosat immun gemachten Pflanzen überprüfen.

In Argentinien fordert der Verband FESPROSA, der nach eigenen Angaben 27.000 Ärzte und andere im Gesundheitssektor Beschäftigte vertritt, ein Verbot von Glyphosat und ein Umschwenken hin zu nachhaltigeren Landwirtschaftsmethoden.

In beiden Ländern wird in großem Stil gentechnisch veränderter Mais und Soja angebaut. Besonders aus Argentinien gibt es immer wieder Berichte über Pestizidvergiftungen bei Menschen, die in der Nähe der Gentechnik-Felder wohnen. [dh]

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