Kanton Freiburg
Freiburg ist ein mittelgroßer Schweizer Kanton, in dem Französisch und Deutsch gesprochen werden (Grafik: Tschubby / wikimedia; creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0

Schweizer Kanton beschließt Anbauverbot

20.03.2015

In der Schweiz gilt bis 2017 ein Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Für den Fall vor, dass es nicht verlängert wird, sorgt nun der Kanton Freiburg vor. Am Mittwoch beschloss das Regionalparlament ein eigenes Verbot der Agro-Gentechnik. Forschung bleibt aber möglich.

Gegen das Freiburger Gentechnik-Anbauverbot stimmten laut dem Rundfunksender SRF nur zwei der 110 Abgeordneten im regionalen Parlament, dem „Grossen Rat“. So lange das Schweizer Moratorium noch in Kraft ist, hat der Beschluss jedoch „keine eigenständige Tragweite“, bemerkte die Kantonsregierung. Sollte das landesweite Verbot nach 2017 nicht verlängert werden, könne die Berner Regierung allerdings gegen das Freiburger Verbot vorgehen, da es gegen Bundesrecht verstoßen könne, warnte der Staatsrat.

Die siebenköpfige Regierung Freiburgs hatte deshalb von dem eigenen Anbauverbot abgeraten. Das Parlament bestand aber darauf und beschloss es nun mit großer Mehrheit. Weitere Gentechnik-Verbote gibt es laut Staatsrat in den Kantonen Tessin, Genf, Waadt und Neuenburg.

Vom Verbot ausgenommen bleibt„Gentech-Forschung im geschlossenen und kontrollierten Rahmen“, berichtet das SRF. Der Staatsrat hatte vor der Abstimmung darauf hingewiesen, „dass Gesuche um Verwendung von GVO [gentechnisch veränderten Organismen, Anm. d. Red.] zu Versuchszwecken auf Landwirtschaftsfläche nach wie vor möglich bleiben.“ Genehmigt werden sie von einer Umweltbundesbehörde. Laut Freiburger Regierung werden solche Forschungsvorhaben jedoch nur selten beantragt. Zwischen 2003 und 2013 habe es nur fünf Anträge gegeben, die jeweils nicht das Gebiet des Kantons betroffen hätten. 2013 hatte das Bundesamt für Umwelt Versuche mit gentechnisch verändertem Weizen der Universität Zürich genehmigt.

Anders als viele andere europäische Länder, darunter Deutschland, verzichtet die Schweiz auch weitgehend auf die Verfütterung von gentechnisch veränderten Pflanzen in Tierställen. Immer wieder tauchen allerdings Gentech-Rapspflanzen auf, die dort wachsen, wo importierte Samen verloren gehen, beispielsweise beim Umschlagen am Rheinhafen Basel. [dh]

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