Demo
Auftaktkundgebung zur Demo (Foto: Die Auslöser/Flickr)

Teilnehmerrekord bei „Wir haben es satt“-Demo

19.01.2015

Am Samstag fand in Berlin die fünfte „Wir haben es satt“-Demonstration gegen Massentierhaltung, Agro-Gentechnik und die Freihandelsabkommen CETA und TTIP statt. Dabei nahmen deutlich mehr Menschen teil als in den Jahren zuvor, laut Veranstaltern und Medien kamen etwa 50.000 aus ganz Deutschland, aber auch aus dem Ausland (Vorjahr: 30.000). Darunter waren auch zahlreiche Landwirte, 90 Traktoren setzten sich an die Spitze des Demozuges.

„Die Strategie, die Produktion immer weiter auszudehnen, was zu Dumping-Exporten auf dem Weltmarkt führt, ist gescheitert. Die Landwirtschaft in Deutschland braucht eine Zukunft jenseits von Tierfabriken und Mega-Schlachthöfen“, erklärte Jochen Fritz von der Kampagne „Meine Landwirtschaft“, die die Demonstration organisiert. „Wenn die Bundesregierung jetzt nicht handelt, zementiert sich eine agrarindustrielle Struktur, die nicht mehr veränderbar ist. Die Zukunft liegt in der Ernährungssouveränität auf Basis regionaler Märkte.“

Ein bunter Mix fand sich auf den Straßen Berlins ein. So berichtete der Bayerische Rundfunk: „Der Protest gegen die Auswüchse der industrialisierten Landwirtschaft zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten, quer durch alle Altersgruppen - und auch quer durch die Bauernschaft: Egal, ob konventionell oder bio, ob Gemüse anbauend und tierhaltend - sie alle fordern 'den Stopp der industriellen Landwirtschaft und & Lebensmittelproduktion und eine Förderung bäuerlicher Betriebe!', wie es auf der Internetseite wir-haben-es-satt.de heißt.“

Unterstützung gab es nicht nur von Umwelt- und Verbraucherschützern, sondern beispielsweise auch vom Filmfestival Berlinale. Via Kurznachrichtendienst Twitter rief sie zur Teilnahme auf: „For more environmentally friendly and organic farming (…) Join us at Potsdamer Platz NOW! #WirHabenEsSatt”

Auch im Ausland fand die Demonstration Anklang. So twitterte der Nutzer @Tobi8504: „50.000 people on the streets. I'm impressed by the people of #Berlin.“ Und die Grünen der ostenglischen Stadt Ipswich lobten den friedlichen und demokratischen Charakter der Veranstaltung: „Berlin mass demonstration 2day against destructive agribusiness & #TTIP - check #WirHabenEsSatt Peaceful revolution- Democracy at its best!”

Einige Teilnehmer der Demo kamen indes auch am Sonntag nicht zur Ruhe. Vertreter des europäischen Bündnisses ARC 2020, das sich mit über 150 Mitgliederorganisationen für eine ökologischere und gerechtere Agrarpolitik der EU einsetzt, berieten am Tag danach über ihre weitere Strategie: „Still working! Arc2020 extended meeting after #WirHabenEsSatt to plan ahead.” [dh]

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