Bienen
Foto: www.oekolandbau.de / ©BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler)

Neue Studie bestätigt: Bienentod durch Pestizide

14.05.2014

Eine wissenschaftliche Untersuchung der Harvard School of Public Health liefert neue Hinweise darauf, dass Ackergifte Bienen schwere Schäden zufügen. Die Behandlung mit Neonikotinoiden – das Saatgut wird mit den Mitteln gebeizt, um Insekten von den Pflanzen abzuhalten – führte bei mehreren Bienenvölkern zum Kollaps. Zum Schutz der Bienen dürfen einige der Pestizide in der EU zurzeit nur eingeschränkt benutzt werden – die Herstellerfirmen Bayer und BASF haben dagegen geklagt.

Für die Studie, die im Fachmagazin Bulletin of Insectology erschien, wurden die Bienen in drei Gruppen mit jeweils sechs Völkern eingeteilt. Zwei der Gruppen erhielten über ein Jahr hinweg Nahrung, die mit Neonikotinoiden in niedrigen Dosierungen belastet war. Eine Gruppe erhielt unbelastetes Futter. Zunächst zeigte sich kein großer Unterschied – doch während des Winters beobachteten die Forscher eine deutlich höhere Bienensterblichkeit bei den Völkern, die Neonikotinoiden ausgesetzt waren. Am Ende waren 67 Prozent der mit Imidacloprid behandelten Völker kollabiert, bei Clothianidin waren es 33 Prozent. In der Kontrollgruppe war hingegen nur ein Volk zusammen gebrochen, vermutlich wegen Parasiten.

Eine frühere Untersuchung der Harvard School hatte ebenfalls Hinweise auf einen Zusammenhang von Pestizideinsatz und dem Zerfall von Bienenvölkern (Colony Collapse Disorder, CCD) geliefert. „Wir haben in dieser Studie erneut gezeigt, dass Neonikotinoide höchstwahrscheinlich CCD in Honigbienenstöcken auslösen, die bis zum Winteranfang gesund waren“, erklärte der Biologe Chensheng Lu.

Auch die europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat auf Risiken für Bienen durch das landwirtschaftliche Beizen mit Neonikotinoiden hingewiesen. Nach einiger Debatte wurde in der EU deshalb ein zweijähriges Teilverbot gegen drei der Mittel verhängt, darunter Imidacloprid und Clothianidin. Ob es verlängert wird, hängt auch von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen wie diesen ab. Die Agrochemiekonzerne BASF, Bayer und Syngenta klagen gegen das Verbot. [dh]

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