Raps
Raps breitet sich besonders schnell in der Umwelt aus - so können sich die Gentechnik-Eigenschaften auf andere Pflanzen übertragen (Foto: hbrinkman / freeimages)

Zulassung von Gentechnik-Raps ausgedehnt

08.07.2013

Als Futtermittel und Öl waren sie bereits zugelassen, nun dürfen drei weitere Gentechnik-Rapssorten auch in Lebensmitteln verarbeitet werden. EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg gab Ende Juni einem Antrag des deutschen Agrochemie-Konzerns Bayer Cropscience statt. Zuvor hatten sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nicht einigen können – einige hatten jedoch Bedenken gegenüber der Sicherheit des genmodifizierten Raps geäußert.

Im April und Mai stimmten die Vertreter der nationalen Regierungen in einem EU-Ausschuss über die erweiterte Zulassung der Biotech-Rapssorten Ms8, Rf3 und Ms8 x Rf3 ab. Dabei kam es jedoch zwei Mal nicht zu einer ausreichenden Mehrheit – weder für noch gegen die Genehmigung. Es gab 181 Stimmen für den Antrag, 87 dagegen und 97 Enthaltungen – die Stimmen entfallen je nach Bevölkerungsgröße auf die einzelnen Staaten. Weil es bei dem Patt blieb, konnte die EU-Kommission letztlich alleine entscheiden. Für Deutschland sitzen Beamte des Bundeslandwirtschaftsministeriums in dem Gremium. Die Bundesregierung hat sich in Zulassungsfragen von Gentech-Pflanzen zuletzt häufig enthalten – wie sie im Fall des Bayer-Raps abstimmte, ist nicht bekannt.

Einige Vertreter von Mitgliedsstaaten hatten vor der Abstimmung Zweifel an der Risikobewertung geäußert. Sie führten an, es seien keine Fütterungsstudien mit dem transgenen Raps durchgeführt worden, um etwaige Gesundheitsrisiken festzustellen. Auch die Möglichkeit, dass sich der Labor-Raps mit natürlichen Sorten vermischen könnte, sei nicht beachtet worden. Außerdem wiesen diese Regierungsvertreter – aus dem Protokoll geht nicht hervor, aus welchen Ländern sie kamen – auch auf die weit verbreitete Ablehnung der Agro-Gentechnik in der Bevölkerung hin. Bayer hat dem Raps Gene von Bakterien eingebaut. Dadurch sind die Pflanzen unempfindlich gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat, das Bayer ebenfalls vertreibt. Gentechnisch veränderter Raps wird vor allem in Kanada und den USA angebaut. [dh]

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