Brot
Weißbrot - mit Gentech-Sojamehl? (Foto: Ross Elliott / flickr, creativecommons.org/licenses/by/2.0)

Südafrika: Weißbrot enthält viel Gentechnik-Soja

23.05.2014

Weißbrot von südafrikanischen Großbäckereien enthält laut einer aktuellen Untersuchung teils gentechnisch veränderte Soja. Ein Universitätslabor fand im Sojamehl Gentechnik-Anteile zwischen 20 und 90 Prozent – trotzdem gab es keine Kennzeichnung, obwohl die gesetzlich vorgeschrieben ist.

Im Auftrag des African Centre for Biosafety (ACB) untersuchte die Universität des Freistaats in Bloemfontein Weißbrote verschiedener Marken und Hersteller. Die mischen dem Weizenmehl oft Sojamehl bei, was die Backeigenschaften verändert und den Eiweißanteil erhöht. Doch die Sojabohnen stammen meist von gentechnisch veränderten Pflanzen, die in Südafrika seit 2002 angebaut werden. Heute machen sie laut ACB 90 Prozent der Sojaproduktion des Landes aus.

Überwiegend geht das Gentechnik-Soja ins Tierfutter, wie auch in Europa und den USA. Doch offenbar landet es auch im Brot. Bei den Proben fand das Labor in Bloemfontein gentechnisch veränderte, herbizid-resistente Soja des US-Konzerns Monsanto im Weißbrot – Spitzenreiter war „Checkers white bread“ der Supermarkt-Holding Shoprite. 91 Prozent des darin verbackenen Sojamehls stammte demnach von transgenen Pflanzen. Bei Weißbrot von Whoolworths betrug der Gentech-Anteil am Sojamehl 85 Prozent, bei Spar 73 Prozent.

Bis auf wenige Ausnahmen ist das für die Verbraucher aber nicht zu erkennen, kritisiert das ACB – und das, obwohl ab einem Anteil von 5 Prozent Gentechnik pro Zutat laut Gesetz eine Kennzeichnung vorgeschrieben ist. Bei Whoolworths' Brot hieß es zwar, es könne gentechnisch verändert sein. Doch das trage höchstens zur Unsicherheit für den Kunden bei, so das ACB. „Die derzeitigen Kennzeichnungen sind entweder irreführend, verwirrend oder gar nicht existent, so dass Verbraucher im Dunkeln tappen“, erklärte Zakiyya Ismail, die für die NGO arbeitet.

Die Verantwortung gibt das ACB den Großbackbetrieben, die gleichzeitig auch die Mühlen kontrollierten. 50 bis 60 Prozent Marktanteil beim Brot hätten vier Unternehmen im Jahr 2010 unter sich geteilt, erklärte die Organisation und verwies auf eine Untersuchung der Wettbewerbskommission des Landes. [dh]

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